F3A Weltmeisterschaft 2015 in Dübendorf, SCHWEIZ

Zwei Liechtensteiner Piloten zeichnen vom 8. bis 15. August 2015 mit ihren Modellflugzeugen Figuren in den Himmel über Dübendorf. Stefan Kaiser in der hoffnung auf einen WM-Spitzenplatz, Wolfgang Matt im Bestreben, sich einen gelungenen Abschied von der grossen Bühne zu bescheren. Schlussendlich erreichte Stefan den hervorragenden 3. und Wolfgang den 22. Schlussrang - Herzliche Gratulation!

Empfang auf dem Modellflugplatz in Bendern

Ein reibungsloser Ablauf

Unser Präsident und Teammanager bedankte sich bei unserem hohen Besuch, Maria Kaiser-Eberle (Vorsteherin Ruggell), Günther Kranz (Vorsteher Eschen), Donath Oehri (Vorsteher Gamprin-Bendern) und Leo Kranz (Präsident LOC) für ihr erscheinen. Es freut unsere Fluggruppe sehr, dass unsere beiden Piloten das Interesse in der Politik wecken konnten.
Danach liess er die WM nochmals kurz Revue passieren. Er erzählte den Gästen, wie die WM funktioniert und was alles nötig ist, um an einem solchen Anlass bestehen zu können. Er freute sich auch, dass die WM ohne Zwischenfälle für unsere Piloten besucht werden konnte. Natürlich liessen es sich auch unsere beiden Piloten, Stefan Kaiser und Wolfgang Matt, nicht nehmen den Anwesenden zu erzählen, wie es ihnen in Dübendorf ergangen ist.

Ein neuer Stern am F3A-Himmel

Die WM begann für Stefan nicht erst mit der Eröffnung am 8. August. Sondern bereits letztes Jahr nach seinem EM-Titel begann er mit dem Training welches er in diesem Frühjahr nochmals massiv intensiviert hatte. Das Training habe sich gelohnt. Stefan war schon vor dieser WM eine bekannte Person in der F3A-Welt und er konnte sich bereits letztes Jahr mit seinem EM-Titel einen grossen Namen machen. Nun hat er aber noch einen draufgepackt und mit WM-Bronze gezeigt, dass auch auf dem globalen Parkett mit ihm zu rechnen ist.

Auf die Frage, wie es denn nun weiter ginge sagte Stefan: "Zuerst geht es in die Ferien, aber die nächsten Ziele sind bereits gesetzt und das Training dafür wird nach den Ferien begonnnen!"

Eine Legende tritt ab

Zweimal Weltmeister, fünfmal Europameister und Gewinner von über 250 internationalen Wettbewerben. Zudem wurde er 1992 zum "Sportler des Jahres" und 2000 gar zum "Jahrhundertsportler" ausgezeichnet. über 50 Jahre lang hat Wolfgang den Modellflug und die Kategorie F3A geprägt und dabei Unglaubliches vollbracht. Nach 25 WM-Teilnahmen habe er sich nun aber entschieden nicht mehr an Welt- und Europameisterschaften teilzunehmen. Er sei dankbar, was er in seiner Karriere erleben durfte und freue sich, dass mit Stefan ein ausgezeichneter junger Pilot in seine Fussstapfen treten wird.

Einen ganz speziellen Dank sprach er seinem Bruder Günther aus. Bis in die 90er Jahre hat Günther die Modelle für Wolfgang entwickelt und gebaut und dadurch massgeblich zu seinen Erfolgen beigetragen.

Ganz verschwinden wird Wolfgang selbstverständlich noch nicht von der F3A-Bühne. Er wird weiterhin an internationalen Wettbewerben teilnehmen und auch bei der Entwicklung von Modellen, Motoren, usw. wird er weiterhin mithelfen.

17.08.2015
Final, Siegerehrung und Banket

Stefan erreicht den hervorragenden 3. Schlussrang

Stefan Kaiser gewann im zürcherischen Dübendorf an der F3A-WM die Bronzemedaille. Nach dem letztjährigen Gewinn von EM-Gold somit ein weiterer grossartiger Triumph. Als Weltmeister ging Titelverteidiger Christophe Paysant-Le-Roux hervor.

Ein "Hammertag"

"Es ist ein Hammertag, ich bin überglücklich", gab Stefan Kaiser kurz nach seinem Medaillengewinn preis. Die Wettkämpfe am Finaltag verliefen sehr spannend. "Es ist auf jeden Flug drauf angekommen, ich war stets voll bei der Sache. Mir gelangen drei Hammerflüge", schwärmte Kaiser über seine Leistung. Noch nach den Halbfinals vom Freitag hatte der Gampriner den 5. Zwischenrang belegt. Vier Läufe mussten die zehn Finalisten zeigen.

Aufholjagd bei jedem Flug

"Nach dem ersten Flug fiel ich auf Position sechs zurück. Nach dem Zweiten Flug war es dann Rang fünf. Ein weiterer Hammerflug gelang mir im dritten Finalflug, und der hievte mich auf Rang drei. Obwohl ich im vierten Flug mit einem kleinen Fehler unterwegs war, hat es mit deutlicher Punktereserve für WM-Bronze gereicht", schilderte Kaiser die entscheidende Wettkampfphase auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Dübendorf.

"Ich habe voll auf diesen Tag hingearbeitet, und nun bringe ich eine WM-Medaille heim", freite sich Stefan Kaiser.

Alter neuer Weltmeister

Als Weltmeister ging Christophe Paysant-Le-Roux (FRA) hervor, der nun seinen 8. WM-Sieg mit nach Hause nimmt. WM-Silber ging an den Japaner Tetsuo Onda.

15.08.2015
Halbfinale

Bei relativ gutem Wetter, es hat hin und wieder ein bisschen geregnet, konnten Wolfgang und Stefan je 2 sehr gute Flüge machen. Wolfgang hat mit dem 22. Schlussrang sein Ziel, unter die 20 Besten zu kommen fast erreicht. Stefan ist es ebenfalls sehr gut gelaufen, er hat das Semifinale mit dem 5. Schlussrang abgeschlossen und sich somit für die morgigen Finaldurchgänge qualifiziert. Dabei wird zweimal das bereits heute geflogene F-Programm und zwei unbekannte Programme, welche heute Abend von einem automatischen Programm erstellt werden, geflogen.

Wie auf den Bildern ersichtlich tauchen immer wieder bekannte Gesichter der MFGL auf dem WM-Platz auf. Dies freut unsere Piloten natürlich besonders.

Selbstverständlich hofft Stefan beim morgigen Finale seine Stärke bei den Flügen der unbekannten Programme, wie bereits bei der letztjährigen EM in Liechtenstein, einsetzen zu können.

14.08.2015
Wettbewerbsfreier Tag = Trainingstag

Zwischen seinen Wettbewerbsflügen auf dem WM-Gelände in Dübendorf trainiert und verfeinert Stefan Kaiser seinen Flugstil auf einem Trainingsplatz etwa eine knappe Fahrstunde vom WM-Gelände entfernt. So auch am Wettbewerbsfreien Ersatztag.

Gute Trainingsbedingungen

Gemäss Stefan ist der Trainingsplatz genial und perfekt fürs Training für die WM geeignet. Dies aus dem Grund, da das Gelände und die Windbedingungen sehr ähnlich wie auf dem Wettbewerbsgelände sind. Auch mit den Vereinsmitglieder dieses Platzes kamen Stefan und Roberts bereits in Kontakt. "Wir sind überglücklich, dass sie uns erlauben auf diesem wunderbaren Platz zu fliegen." sagt Stefan, da dies kein offizieller WM-Trainingsplatz ist, sondern der Verein diesen Flugplatz nur unseren beiden Piloten, Stefan und Wolfgang zur Verfügung stellt. Aus diesem Grund wird auch die Position an dieser Stelle nicht verraten.

Vorbereitung des deutlich schwierigeren F-Programms

Den heutigen Donnerstag nutzt Stefan vor allem um das schwierigere F-Programm zu trainieren. Und sich somit noch besser auf das morgige Halbfinale und das, am Samstag stattfindende, Finale vorzubereiten.

In der Bildergalerie finden sie einige Fotos von Stefan und Wolfgang auf dem Trainingsplatz.

13.08.2015
Dritter und vierter Flug der Vorrunde

Dienstag

Es herrscht wieder ideales, sehr schönes Flugwetter. Da Wolfgang heute erst gegen 17 Uhr fliegen muss bleibt er in Liechtenstein und macht über Mittag auf dem heimischen Flugplatz ein paar Trainingsflüge. Stefan ist gegen 13 Uhr an der Reihe seinen dritten Flug zu machen. Sie kehren rechtzeitig vom Trainingsplatz zurück. Stefan gelingt ein sehr guter Flug.

Wolfgang und Toni kehren im Laufe des Nachmittags von Liechtenstein zurück, wo sie ein paar gute Trainingsflüge machen konnten. Die Piste 2 konnte am Morgen wegen Hochnebel nicht pünklich beginnen, die Verspätung beträgt immer noch ca. 1 Stunde. Die Flugbedingungen sind sehr gut und entsprechend gelingt Wolfgang auch ein sehr guter Flug.

Nach diesem Flug fahren Toni, Norbert, der heute ebenfalls mit gekommen ist, und Günther nach Liechtenstein zurück.

Mittwoch

Toni und Günther fahren um 7:30 Uhr in Liechtenstein ab und treffen um 9 Uhr in Dübendorf ein. Entgegen zum Vortag konnte auf beiden Pisten pünklich begonnen werden.
Wolfgang muss heute um 10:15 Uhr auf der Piste 2 seinen 4. Qualifikationsflug machen. Ideale Flugbedingungen herrschen und Wolfgang gelingt wieder ein sehr guter Flug. Kurz vor Wolfgangs Flug treffen auch Stefan und Robert vom Trainingsplatz ein.
Nach Wolfgangs Flug blieb Zeit einen Kaffee zu geniessen und die Flüge auf der Piste 1 Flüge anzuschauen.

Um 13 Uhr wäre ein Fototermin mit allen Piloten bei der FAI Fahne vorgesehen. Da fast keine Piloten anwesend sind wird der Termin auf 19 Uhr neu verschoben.

Wolfgang und Toni fahren auf den Trainingsplatz nach Deutschland, auf welchem auf Stefan trainiert.

Günther bleibt auf dem WM-Flugplatz und besucht am Nachmittag die Ausstellung Flugmodelle von der WM 1960 bis heute. Ein grosses Kompliment an die Erbauer der Modelle, sie sind nicht nur schön nachgebaut bzw. alte Modelle restauriert, sondern wie man erfahren konnte, mit den Modellen wird immer noch geflogen. Was ganz besonders an der Ausstellung freut: man erfährt von den Erbauern dieser Modelle, dass sie planen weitere Modelle, vor allem auch Modelle aus Günthers Feder, nachzubauen.

Mit fast einer Stunde Verspätung wird Stefan zum 4. Flug aufgerufen. Der inzwischen auffrischende Querwind macht ihm etwas zu schaffen. Der Flug ergibt nicht ganz die erhoffte Punktezahl, dennoch sind wir sicher, dass Stefan im Halbfinale mitfliegen wird.

Nach dem letzten Flug an diesem Tag gibt es noch ein Gruppenfoto mit allen Piloten und TM.

Anschliessend geht es ins Festzelt zur Nation Night. Die junge Rockmusik mit ihren Helfern ist daran den Soundcheck durchzuführen. Um ca. 20 Uhr spielt die Musik zur ersten Runde auf. Im Anschluss werden die Start Nr. für die ersten 30 Semifinalisten ausgelost. Wolfgang zieht die Nr. 7. Da Stefan die Nr. 9 bereits gezogen hat, muss Wolfgang nochmals in den Topf greifen und hat das Pech, dass er die Start Nr. 1 zieht.

Nach der Auslosung der Start Nr. spielt die Musik die zweite Runde. Leider ist es so laut, dass sich das Zelt in ganz kurzer Zeit um 2/3 leert, auch wir sind dabei. Alle sitzen unter dem Dach und geniessen den sehr schönen Abend. Nachdem die Musik zur 3 Runde aufspielt, verlassen auch die letzten Besucher das Zelt und sitzen in den Unterstand oder gehen anderswo hin.

Toni und ich fahren 22.30Uhr zurück nach Hause.

Zu bemerken ist, dass der Abend äusserst lieblos gestaltet wurde und was uns störte ist, dass kein Wort über die Teilnehmer der Ränge 31 - 101 verloren wurde.

12.08.2015
Erster und zweiter Flug der Vorrude

Sonntag

Ab heute beginnen die 4 Qualifikationsdurchgänge. Jeder Pilot muss an einem Tag einen Flug vor einem der 4 Punktrichterteams fliegen. Stefan mit der Start Nr. 37 muss gemäss Terminplan um 10:20 auf der Piste 2 vor dem Punktrichterteam 2. Ihm gelingt ein guter Flug. Die veröffentlichte Punktezahl beträgt 438,33 Punkte. Wolfgang muss mit der Start Nr. 54 gemäss Terminplan um 14:27 Uhr fliegen. Aus verschiedenen Gründen wird es aber eine gute Std. später, was sehr schade ist, denn der Wind hat inzwischen um einiges aufgedreht. Der Querwind macht das präzise fliegen schwer und für die Punkte sind dementsprechend tiefer. Nach Wolfgangs Flug fahren Toni und Günther nach Hause. Obwohl eine Rangierung nach FAI unzulässig ist, wird die hergegebene Liste nach Punktzahlen geordnet. Nach dieser Liste liegt Stefan an 15. und Wolfgang an 37. Stelle. Diese Liste kann auch auf der Homepage des Organisators abgerufen werden (Link siehe oben). Die dargestellten Punkte geben nur eine sehr grobe Richtung vor, wie sich die Punktzahlen entwickeln, da am Ende aller 4 Vorrundendurchgänge ein Algorithmus auf alle Werte angewendet wird, welcher verhindern soll, dass einzelne Piloten von einzelnen Punkterichtern bevorzugt werden.

Montag

Nach Terminplan muss Wolfgang um 12:37Uhr auf der Piste 1 und Stefan um 14:45Uhr auf der Piste 2 fliegen. Beide haben sehr gute Flugbedingungen und einen sehr guten Flug, was auch bedeutet, dass beide einen rechten Rutsch in der provisorischen Rangliste nach vorne machen. Stefan liegt nach diesem Flug bereits an 6. Stelle und Wolfgang an 23. Stelle.
Wolfgang und Toni fahren nach dem Mittagessen nach Liechtenstein zurück, denn Wolfgang mächte ein paar Trainingsflüge am Nachmittag und am morgigen Tag auf dem MFGL Platz machen. Er muss am nächsten Tag erst gegen 17 Uhr seinen 3. Flug auf der Piste 2 machen.
Stefan ist sich noch nicht sicher ob er heute noch auf den Trainingsplatz nach Deutschland fahren wird.

Für Günther ist die heutige Mission beendet, er fährt zurück nach Hause um die Büroarbeiten zu erledigen.

10.08.2015
Ankunft in Dübendorf und erste Trainingsflüge

Freitag

Stefan und Wolfgang sind bereits am Donnerstag nach Dübendorf gereist und konnten die ersten Eindrücke der WM Organisation auf sich einwirken lassen. Stefan hat auch bereits seinen Trainingsplatz im nahen Deutschland besucht und die ersten Flüge absolviert. Der Platz soll sehr schön sein, allerdings fehlt noch die Markierung des Flugfensters.

Der Teammanager Günther und Toni, der Flughelfer von Wolfgang reisten am Freitag um 6:30Uhr nach Dübendorf, wo sie pünktlich um kurz vor 8:00Uhr eintrafen. Das Team konnte sofort mit der Registration beginnen und hatte danach bereits Zeit um den ersten Kaffee zu geniessen. Der Zeitplan für den Testflug und die Modellabnahme wurde umgekehrt womit die Modelle um 9:45Uhr abgenommen werden konnten, was ohne Probleme in wenigen Minuten abgeschlossen war. Kurz vor 10 Uhr konnten Stefan und Wolfgang ihren Probeflug auf der Piste 1 machen. Auch dies klappte ohne Probleme. Stefan und Wolfgang nutzen den Nachmittag mit ihren Flughelfern zum trainieren auf dem Trainingsplatz. Günther blieb in Dübendorf, um sich mit dem Platz etwas vertrauter zu machen. Zuerst besuchte er die Flugpiste 2, welche ebenfalls super liegt. Auch auf dieser Piste läuft alles nach Plan, bis auf die Zeit. Durch die Punktrichterschulung und die immer wieder notwendigen Unterbrüche wegen den Flugbewegungen der bemannten Fliegerei ist eine Verspätung von fast 2h aufgelaufen. Die Team-Manager Sitzung beginnt mit 45min Verspätung.

Die Verzögerung der TM-Sitzung wirkt sich auch auf die StartNr. Verlosung aus. Nach dem neuen Modus wird ein Team gewählt, dessen TM die StartNr. seiner Piloten zieht und anschliessend das Team zieht, welches anschliessend die Start Nr seiner Piloten zieht. Nach fast einer Stunde wird Liechtenstein gezogen. Günther zieht für Wolfgang die Start Nr. 54 und für Stefan die Nr. 37. Im Anschluss fahren Toni und Günther zurück nach Liechtenstein, Wolfgang, Stefan und Robert bleiben noch bis zum Ende.

Samstag

Heute sind für unser Team nur die Eröffnungfeierlichkeiten angesagt. Toni und Günther, in Begleitung von Ruth, Marlies, Marlen, Norbert und Max fahren um 10Uhr nach Dübendorf. Um 13 Uhr ist die Besammlung aller Teams für den Einmarsch. Die offizielle Eröffnung dauert eine knappe Stunde. Im Anschluss an die Eröffnung wird ein, mit vielen Punkten aus der Modell- und Grossfliegerei gespicktes, Programm den vielen aufmarschierten Zuschauern geboten. Den Abschluss des Programms bildet ein kurzer Auftritt des PC7 Teams und die super Vorführung des Super Puma Helikopters der schweizer Luftwaffe.

Im Anschluss wird für die Teams ein offizieller Apèro im Fliegermuseum geboten. Dies ist ein lockerer Abschluss der sehr interessanten Eröffnungsffeierlichkeit. Wir machen uns wieder auf den Heimweg nach Liechtenstein, Wolfgang, Yvonne, Stefan und Robert bleiben naoch im Zelt, wo eine Musik zur Unterhaltung spielt.

08.08.2015
Ein kleines Team an der F3A WM in Dübendorf

Gut ein Jahr liegt er nun zurück, Stefan Kaisers grösster Erfolg in seiner Karriere als Modellflugpilot. Auf dem Flugplatz in Bendern, wo der Physikstudent einst seine ersten Flugversuche unternahm, eroberte er im Juli 2014 in bemerkenswert souveräner Manier die Europameisterkrone. Ein solcher Leistungsausweis, dieser Schluss liegt nahe, macht den jungen Liechtensteiner automatisch zu einem der vordersten Anwärter auf den Gewinn der anstehenden WM in Dübendorf. Dass vor Jahresfrist auch der amtierende Weltmeister Christophe Paysant-le-Roux aus Frankreich zu den Geschlagenen gehörte, stützt eine solche Annahme noch zusätzlich.

Kaisers Sicht auf die Dinge ist jedoch eine leicht andere. "Ich sehe mich nicht als Favoriten", sagt er entschieden. Daraus mag zu Teilen Understatement sprechen, zu Teilen auch sein bescheidenes Naturell, aber ebenso nüchterner Realismus. An einer WM, betont er, gebe es nun mal eine Vielzahl Piloten, die jederzeit einen Hammerflug hinlegen können. "Und du musst jeden Tag aufs Neue präsent sein. Eine ganze Woche lang." Just so, wie Kaiser es vor einem Jahr vorgemacht hat.

Sollte ihm ähnliches auch in Dübendorf gelingen, wähnt der Gampriner einen WM-Titel durchaus in Reichweite: "Wenn wirklich alles zusammenpasst, ist auch alles möglich." Druck verspürt er deswegen aber keinen. Wird er nicht gerade darauf angesprochen, beschäftigt er sich kaum mit solchen Szenarien. Zuvorderst gehe es für ihn darum, das in vielen Flugstunden Einstudierte an einem Grossanlass umzusetzen und dabei jeden Tag zu geniessen. "Für welche Platzierung das gut sein wird, entscheiden dann die Punkterichter."

Bereit für einen Höhenflug

Seit Ende März schon laufen Kaisers WM-Vorbereitungen auf Hochtouren. "Wann immer es das Wetter zuliess, war ich auf dem Flugplatz", erzählt er. Zumeist in Bendern, gelegentlich aber auch anderswo - um den Wettkampf auf Flugplätzen zu simulieren, deren Gegebenheiten er nicht aus dem Effeff kennt. Mit dabei war zuletzt öfters Hermann Kleeb, der Liechtenstein in Dübendorf erstmals als WM-Juror vertreten wird. Zuvor waren es in aller Regel Vater und Flughelfer Robert Kaiser sowie der langjährige Liechtensteiner Wettkampfjuror Sigi Beck, die Kaisers Flugmanöver kritisch beäugten. Mit Letzterem, so der Unterländer, habe er praktisch jeden einzelnen Flug analysiert. "Dadurch kristallisierten sich nach und nach die Aspekte heraus, an denen ich arbeiten musste."

Wenige Tage vor der Eröffnungsfeier am Samstag fühlt sich der 23-Jährige für den Saisonhöhepunkt geröstet. "Meine Form ist super", hebt er den Daumen. Gerade im Hinblick auf die unbekannten Programme, die wie gewohnt Bestandteil des Finalwettkampfs sein werden, sei er sehr gut vorbereitet - "noch besser als vor der EM." Teilnahmen an einem Wettkampf in Holland (3.) und am Internationalen Freundschaftsfliegen in Bendern, das wer zum vierten Mal in Serie gewinnen konnte, hätten ihm zudem dabei geholfen, auch im mentalen Bereich die gewünschte Verfassung zu erlangen.

Und doch, weiss Kaiser nur zu gut, sind das letztlich nichts weiter als gute Voraussetzungen ohne damit verbundene Garantien. Auch vor seiner letzten WM, 2011 in den USA, habe er hervorragend trainiert, erinnert er sich. "Aber im Wettkampf konnte ich das mit einem neunten Platz dann leider nicht ganz bestätigen." Damals ging Stefan Kaiser freilich auch noch als Teenager durch und war kein amtierender Europameister.

Das 25. und letzte Mal

Während der Jungpilot sich in der Kleinstadt im Kanton Zürich zum dritten Mal an einer WM präsentieren wird, scheint Wolfgang Matts Name zum 25. Mal in der Teilnehmerliste der globalen Titelkämpfe auf. Nur sechs Mal fehlte der unverwüstliche Liechtensteiner - vornehmlich, weil er, als die ersten WM-Titel vergeben wurden, aus Altersgründen noch gar nicht startberechtigt war.

Nach oben hin ist die Altersgrenze für eine Teilnahme dagegen offen. Es obliegt den Sportlern, den Zeitpunkt ihres Abschieds zu bestimmen. Den sieh Matt für sich nun gekommen. Schon im vergangenen Jahr hatte der fünffache Europa- und zweifache Weltmeister im Gespräch mit dem "Volksblatt" angekündigt, nach der WM 2015 von der ganz grossen Bühne abtreten zu wollen. " Und so verhält es sich noch immer", bestätigt er jetzt. Er wolle zwar nicht gänzlich aufhören. "An internationalen Anlässen in der Umgebung werde ich sicher noch teilnehmen." Aber an einer WM oder einer EM werde man ihn künftig definitiv nicht mehr antreffen.
Ein Abtritt mit Knalleffekt - das wäre da doch der passende Schlusspunkt, möchte man meinen. Allein, die Weltspitze lässt wenig Raum für Ausflüge von Romantik. Ein Platz ganz vorn sei kaum zu realisieren befindet Matt denn auch. "Dort sind die Jungen. Die sind einfach schneller und flinker." Für sich selbst erachtet er eine Klassierung unter den besten 20, womöglich auch in den Top 10, als das Hächste der Gefühle. "Aber auch das käme schon einer Sensation gleich."
Mühe bereiten ihm solche Aussichten nicht. Warum auch? In den obersten Ranglistengefilden hat er sich über Jahrzehnte hinweg aufgehalten. Da ist nichts, was er noch nachzuholen hätte. "Ich habe doch schon alles erreicht", sagt Matt selbst. Für ihn zählt in Dübendorf in erster Linie ein "schöner persönlicher Abschluss". Und der definiert sich primär über ein paar letzte "gute Flüge", wie er findet. Wenn das auch noch für ein erfreuliches Ergebnis gut ist - umso besser.

02.08.2015